Cold Brew Tee

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Tee mit kaltem Wasser zubereiten. Geht das? Und wie! Durch die Zubereitung von Cold Brew Tee im kalten Wasser entsteht ein intensiverer Geschmack und gleichzeitig wird der Tee nicht bitter. Das liegt einerseits daran, dass hitzeempfindliche Bestandteile, wie die geschmackgebenden Aminosäuren, nicht so stark beeinträchtigt werden und andererseits lösen sich die bitteren Gerbstoffe und das Koffein im kalten Wasser nicht so gut.

Wer hat’s erfunden?

Die Cold Brew Methode gibt es sowohl für Tee als auch für Kaffee. Zurückgehen dürfte sie auf die japanische Teekultur. Hier findet sich einerseits der Kaltaufguss von grünem Tee – mizudashi genannt. Und andererseits kooridashi – hier wird grüner Tee auf Eiswürfel gestreut. Wenn die Eiswürfel geschmolzen sind, kann der Aufguss abgesiebt werden und ist fertig. In beiden Fällen bildet der Tee ein anderes Geschmacksprofil aus als im Heißaufguss. Die Aromen werden im kalten Wasser sanft ausgeleitet, das sorgt für einen weicheren, milderen und gleichzeitig erfrischenden Genuss. Aus den Südstaaten der USA kennt man noch den Sun-Tea – der Tee wird mit kaltem Wasser aufgegossen und zum Ziehen in die Sonne gestellt. Und das alles ganz ohne Zucker, wenn man will – der meistens nur noch durstiger macht.

Probieren geht über studieren!

Die Zubereitung ist denkbar einfach, da nicht mal das Wasser erhitzt werden muss. Geschmäcker sind verschieden, daher halten wir es mit der Ziehzeit und der Teemenge wie immer – erlaubt ist, was schmeckt. Aber ein paar Richtwerte sind vielleicht ganz hilfreich. Wird der Tee mit zimmertemperiertem Wasser aufgegossen, kann man schon nach etwa einer halben Stunde erste Geschmackstest versuchen. Bei kaltem Wasser variieren die Ziehzeiten, abhängig vom verwendeten Tee zwischen 2 und 8 Stunden. Da sich, wie schon eingangs erwähnt, die Bitterstoffe im kalten Wasser nicht so gut lösen, kann man den Tee auch schon mal über Nacht ziehen lassen. Für derart lange Ziehzeiten würden wir aber den Kühlschrank empfehlen, was geschmacklich kaum mehr einen Unterschied ausmachen sollte. Grundsätzlich brauchen kräftigere Tees wie Schwarztee eher kürzere Ziehzeiten im Gegensatz zu einem milden weißen Tee. Beschleunigen kann man das Ganze, indem man das Teegut von Zeit zu Zeit in Bewegung bringt. Aber ihr solltet selbst probieren bzw. experimentieren, wie ihr für euch zum besten Geschmackserlebnis kommt. Und da man Tee mehrmals aufgießen kann, könnte man nach einem Kaltaufguss auch noch einen Heißaufguss probieren!

Cold Brew Tee für die klassischen Sorten

Im Kühlschrank gelagert kann man den Kaltwassertee sicher noch den ganzen Tag ohne Geschmackseinbußen genießen. Um ein sicheres Lebensmittel zu erhalten solltet ihr für die Cold-Brew-Methode nur Schwarztee, grünen Tee oder Oolong Tee verwenden, da die Teeblätter dieser Tees im Zuge der Verarbeitung mit Hitze getrocknet bzw. geröstet oder gedämpft werden und somit eine Keimbelastung ausgeschlossen werden kann. Die luftgetrockneten Kräuter- und Früchtetees sollten nach Empfehlung zubereitet werden und können danach kaltgestellt werden. Oder wie bei der Eisteemethode den heißen Aufguss über Eiswürfel abschrecken.

Cold Brew Tee – die erfrischende Teevariante für die heißen Sommermonate, aber nicht nur!